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Hier finden Sie Fakten zur einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen EFAS und verschieden Studien, welche den Überlegungen zur Wirkung von EFAS zugrunde liegen.

Faktenblatt EFAS

Warum die Einführung der «Einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen» (EFAS) eine wichtige Reform ist

Es liegt in der Verantwortung aller Akteure im Gesundheitswesen, sich gemeinsam dafür einzusetzen, dass die medizinische Grundversorgung in der Schweiz auch in Zukunft qualitativ hochstehend und finanzierbar ist. Gefragt sind vor allem Massnahmen, welche die Kostensteigerung nachhaltig dämpfen. Gute Ansatzpunkte zur Effizienzsteigerung finden sich dort, wo finanzielle Fehlanreize im heutigen System bestehen. Diese haben Fehl- und Überversorgung zur Folge. Das kostet unnötig viel Geld, und dies erst noch zum Schaden der Patientinnen und Patienten. Ein solcher Fehlanreiz im heutigen System ist die ungleiche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP). Stationäre Leistungen werden von den Krankenversicherern (45 %) und Kantonen (55 %) gemeinsam getragen. Ambulante Leistungen hingegen werden zu 100 % über Prämien finanziert. Der Entscheid über eine Behandlung soll aus medizinischer und patientenorientierter Sicht getroffen werden und nicht von finanziellen Fehlanreizen beeinflusst sein. Mit EFAS, der einheitlichen Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen, ist die Finanzierung weiterhin durch Steuern und Prämien getragen (Mittelherkunft dual), der Mitteleinsatz beim Leistungserbringer jedoch künftig einheitlich – unabhängig, ob Leistungen stationär oder ambulant erbracht werden.

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Studien rund um EFAS

Gutachten Polynomics  (im Auftrag von CSS, Helsana und Swica), 2018

Kosteneinsparungen durch EFAS

Die Resultate der Berechnungen zeigen, dass im heutigen System Nettoeinsparungen durch integrierte Versorgung in der Grössenordnung von 200 CHF pro HMO-Versicherter in diesen Modellen resultieren, welche unter EFAS nicht mehr beim Kanton, sondern bei den Krankenversicherern anfallen würden. Durch die Einführung von EFAS könnten die Versicherungsprämien von HMO-Versicherten damit um rund 6 % reduziert werden, was einer Erhöhung der heutigen Rabatte um rund 20 % entspricht.

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Studie ZHAW (Resultate), 2016

Wie wirkt sich eine einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen auf Effizienz und Versorgungsqualität aus?

Das Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie (WIG) der ZHAW wurde von curafutura mit einer Studie zu den qualitativen und quantitativen Auswirkungen einer «einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen» (EFAS) beauftragt. Zusammen mit Expertinnen und Experten ist dazu ein Wirkungsmodell entwickelt worden, welches die Zusammenhänge zwischen der Einführung von EFAS und der Effizienz sowie Qualität der medizinischen Leistungserbringung aufzeigt. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass EFAS eine positive Wirkung auf diese beiden Grössen attestiert werden kann, die sich im Zeitverlauf in Wechselwirkung mit anderen Grössen manifestiert.

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Studie pwc, 2016

Ambulant vor stationär. Oder wie sich eine Milliarde Franken jährlich einsparen lassen.

Der Trend zur Verlagerung von Leistungen vom stationären in den ambulanten Sektor wird weitergehen. Fortschritte in der Medizin und die Bedürfnisse der Patienten sind die Haupttreiber dieser Entwicklung. Im aktuellen Finanzierungs- und Tarifsystem der Schweiz bestehen Fehlanreize. Aus diesem Grund werden viele Eingriffe nicht ambulant durchgeführt, auch wenn es medizinisch möglich wäre. Stationäre Eingriffe sind in der Regel teurer als ambulante. Deshalb lassen sich erhebliche Kosten einsparen, wenn Operationen verstärkt in den ambulanten Bereich verlegt werden. Im internationalen Vergleich hinkt die Schweiz hinterher.

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Studie Huber, C. A., Reich O., et al. 2016

Effects of Integrated Care on Disease-Related Hospitalisation and Healthcare Costs in Patients with Diabetes, Cardiovascular Diseases and Respiratory Illnesses: A Propensity-Matched Cohort Study in Switzerland

Integrierte Versorgung trägt zu tieferen Kosten und besserer Qualität bei der Behandlung von chronisch Kranken bei – diese Erkenntnis ist insbesondere vor dem Hintergrund einer alternden und zunehmend chronisch- bzw. multimorbiden Bevölkerung zentral. Denn diese Patientengruppe verursacht 80 % der Kosten. In der Studie konnte nachgewiesen werden, dass durch integrierte Versorgung 8 bis 13 Prozent weniger Spitalaufenthalte bei Diabetikern und Herzpatienten notwendig waren.

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Studie Akademien der Wissenschaften samw, 2012

Effizienz, Nutzung und Finanzierung des Gesundheitswesens

Die mangelnde Koordination zwischen den Leistungserbringern führt zu Überversorgung. Diese manifestiert sich unter anderem in doppelten Untersuchungen und Behandlungen, überflüssigen Arztbesuchen und fehlerhaften Behandlungen. Die Studie schätzt die Ineffizienz  aufgrund von mangelnder Koordination in der ambulanten und stationären Versorgung (inkl. Medikamentenabgabe) auf 3 Milliarden Franken jährlich.

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